Reisen bildet: die Buchungsklasse und die frühe Buchung

Reisen bildet: die Buchungsklasse und die frühe Buchung

Auf deinem Flugticket findest du neben der Abflugzeit und der Ankunftszeit auch deine Beförderungsklasse. Dazu zählen Begriffe wie: Economy, Premium Economy, Business-Class und First Class. Auf deiner Buchungsbestätigung, die du lange vor deiner Bordkarte erhältst, steht auch der Begriff „Buchungsklasse“. Damit ist nicht die Beförderungsklasse gemeint. Denn eine Beförderungsklasse wie Economy hat mehrere zugewiesene Buchungsklassen. Nun haben wir im Urlaub wieder etwas gelernt! Reisen bildet!

Pro Flug geben die Airlines eine begrenzte Anzahl an Flugtickets aus. Logisch, denn die Anzahl darf nicht höher sein als die Zahl der Sitzplätze. Stehplätze gibt es nur bei den Beförderungssystemen der Erdlinge. Manchmal kommt es allerdings vor, dass mehr Tickets ausgestellt werden, als am Ende Sitzplätze vorhanden sind. In diesem Fall spricht man von überbuchten Flügen. Das ist meist sehr unerfreulich. Annulierung, Umbuchung … einfach nervig!

Naja, wie auch immer. Die Anzahl der herausgegebenen Tickets wird pro Beförderungsklasse in verschiedene Buchungsklassen unterteilt. So gibt es in der Economy-Class eine Anzahl X in der Buchungsklasse K, eine Anzahl Y in der Buchungsklasse L und eine Anzahl Z in der Buchungsklasse T. So setzt sich das Spiel fort und gilt analog in der Business-Class und der First Class.

Während die Beförderungsklasse über die Art des Reisekomforts entscheidet, also wo du sitzt, wie viel Freigepäck du mitnehmen darfst, ob ein Loungezugang inklusive ist und wie lange du den verwöhnten Einsteigern zusehen musst, bis du selbst an Bord darfst. Das preiswerte Economy Light Ticket bei Lufthansa und das teure sowie umbuchbare Economy Flex-Ticket können in der gleichen Buchungsklasse (z.B. K) ausgestellt sein.

Die unterschiedlichen Buchungsklassen je Beförderungsklasse haben damit nichts zu tun. Sie sind für dich nur für zwei Dinge relevant: Der Preis des Flugtickets und die Anzahl an Statusmeilen und natürlich Prämienmeilen, die du für diesen Flug sammeln kannst.

Warum die Airline nicht an den Billigtickets pleite geht

Sicher hast du dich gefragt, wie es denn sein kann, dass ein Flug in die USA hin und zurück schon für unter 200 Euro zu haben ist. Das ist doch alles so teuer: Bodenpersonal, Besatzung, Kerosin, Wartung und das Flugzeug selbst kostet auch Geld. Na ja, Gebühren und Kosten gibt es reichlich. In der Tat funktioniert das mit den Billigtickets, du kannst tatsächlich für unter 300,00 Euro hin und zurück nach Los Angeles.

Es gibt sogar Flüge von Spanien in die USA (z.B. von Barcelona nach Boston) für 89 Euro! Allerdings ist das nur auf den ersten Blick so billig und schon gar nicht oft im Angebot!

Bei der Buchung findest du solche Bemerkungen wie: „nur Handgepäck“. Das ist eine wichtige Information. Möchtest du einen Koffer aufgeben, so kostet das um die 20 Euro Oneway. Bei den Langstrecken werden mal schnell 50 Euro und mehr fällig. Kommt dann noch ein zweites Gepäckstück hinzu, kostet dieses bspw. 75 Euro statt der 50 für das erste Gepäckstück. Und so wird automatisch das Flugticket teurer. Bis zu einem Punkt ist das auch logisch, denn mehr Koffer = mehr Gewicht = mehr Treibstoff. Blöd nur, dass die Gebühr trotz des eigentlichen Treibstoffzuschlags fällig wird. Das ist Punkt 1.

Nun kannst du Billigflüge in der Regel nicht kostenfrei stornieren oder umbuchen. Möchtest du dies tun, so ist entweder das gesamte Geld futsch, oder die Gebühren für die Umbuchung sind im Vergleich zum Ticketpreis extrem hoch. Zack: Wieder Geld bei der Airline. Möchtest du dir die Option der Flexibilität schon bei der Buchung offenhalten, so wirst du einen anderen Preis finden als den des Billigfluges. Dieser Preis kann dann nicht nur anders sein, sondern deutlich anders.

Fliegst du Premium Economy oder Business-Class, dann zahlst du sowieso mehr. Hinzu kommen Gebühren für den größeren Sitzabstand, dann kannst du gegen extra Kohle früher einsteigen (Priority Boarding) usw. und so fort! United Airlines verkauft Tickets in der Economy-Class, wo du viele Extraleistungen hinzubuchen kannst. Hier 15 USD, um früher einzusteigen, 65 USD für mehr Beinfreiheit, 30 USD für den Koffer etc. Möchtest du deine Prämienmeilen einlösen und einen Prämienflug buchen, dann kostet der nur dann „fast nichts“, wenn du das richtige Vielfliegerprogramm nutzt und einige weitere Punkte beachtest. Denn bei der Lufthansa hast du enorme Zuzahlungen. Dies liegt u.a. am Treibstoffzuschlag. Und so läppert sich das… Wie du die hohen Zuzahlungen umgehen kannst, erfährst du hier …

Du siehst, die Fluggesellschaft fliegt schon für ordentlich Geld, es ist nicht immer so, dass Billigflüge eine Frechheit sind. (Bei den reinen Discountanbietern wie Ryanair etc. kann die Frage neu beantwortet werden). Das ist die Regel, dennoch kannst du tatsächlich Schnäppchen finden, in denen die ganzen Leistungen inklusive sind. Musst aber eine Weile suchen.

Was hat das Sparticket mit der Buchungsklasse zu tun?

Wieso gibt es in der Premium Economy genauso viele Meilen wie in der Business-Class?

Die verschiedenen Buchungsklassen sind an unterschiedliche Ticketpreise gekoppelt. Für die ganz günstigen Angebote sind nur wenige Tickets verfügbar. Wer Glück hat, ergattert ein Ticket, zahlt wenig Geld und bekommt aber auch nur wenige Meilen gutgeschrieben. So kann es passieren, dass du ein Ticket für eine oder zwei Personen buchen kannst, bei 4 Personen wird es dann aber teurer. Wenn die Tickets der Economy K (z.B. bei Lufthansa) am Ende sind, rückst du in die nächst teurere Klasse nach. Das kann sich bei mehreren Personen dann summieren. Erfreulicherweise bekommst du aber mehr Meilen. Das gilt dann für Prämienmeilen und Statusmeilen. Mehr Prämienmeilen bedeutet, dass du schneller deinen Gratisflug näherkommst, mehr Statusmeilen können einen Vielfliegerstatus nach sich ziehen. Dann darfst du auch eher einsteigen, in die Lounge und gratis Gepäck mitnehmen. In diesem Fall hast du finanzielle Vorteile bei der Flugbuchung.

Das Prinzip gilt auch für die höheren Beförderungsklassen. So kostet ein Flug in der First Class so viel wie eine große Anzahl der Economy Passagiere, die im hinteren Bereich des Flugzeuges sitzen, zusammengenommen.

Ein teures Ticket der Economy-Class kann dir genauso viele Meilen bringen wie ein preiswertes Ticket in der Business. Bei Langstreckenflügen in die USA, mit Singapore Airlines, kannst du auch im Economy Light Tarif 2 Gepäckstücke kostenlos aufgeben. Bei Swiss und Lufthansa wurde das erste Gepäckstück im Light Tarif gestrichen. Selbst die Senatoren und HONs müssen dann zahlen. HON wird man aber auch nicht mit Economy Light-Tickets! Tja, so verschieden ist das. Die Meilenausbeute ist dafür aber nur gering. Die Premium Economy kann sehr teuer sein, es gibt aber ab und zu auch preiswerte Flüge.

Kleiner TIPP: Buchst du deinen Flug über Expedia, dann wird dir die Buchungsklasse direkt angezeigt.

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